Fahrradunfälle in Potsdam mit tödlichem Ausgang - Geisterräder mahnen
Es gab Ende Juli wieder einen Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang. Die Chronik der tödlichen Radunfälle spricht für sich. Jeder Verkehrstote ist einer zu viel und Geisterräder mahnen alle Verkehrsteilnehmer zu mehr Vorsicht und Rücksichtnahme.
Verkehrsunfälle mit tödlichem Ende für Radfahrende
Potsdamer Liste seit 2013:
- Pappelallee 2013
- Nauener Tor 2015
- Charlottenstraße 2017
- Konrad-Wolf-Allee 2017
- Zeppelinstraße 2019
- Rudolf-Breitscheid-Straße 2020
- Heinrich-Mann-Allee 2020
- Nuthedamm 2021
- Luisenplatz 2022
- Am Neuen Palais 2022
Schwierig für alle Beteiligten sind Unfälle, die mit einer schweren Verletzung enden. Auch nach weniger folgeschweren Unfällen ist es nicht selbstverständlich, dass die Opfer nach den Unfall vollständig genesen – sei es körperlich oder mental.
Pappelallee 2013
Am Morgen des 15. April 2013 fuhr eine 23 Jahre alte Radlerin auf dem Fahrradstreifen, der auf dem Fußweg verläuft und in beide Richtungen führt. Sie kollidierte in Höhe der August-Bonness-Straße mit einem abbiegenden LKW.
Prozess nach tödlichem Radunfall Lkw-Fahrer muss sich vor Gericht verantworten - Potsdam - PNN
Nauener Tor 2015
Eine 19-jährige Radlerin fuhr am Mittag des 03.November 2015 von der Kurfürstenstraße in Richtung Hegelalle, als sie von einem LKW übersehen wurde, der in die Friedrich-Ebert-Straße rechts abbog.
Charlottenstraße 2017
Ein 72-jähriger Fahrradfahrer blieb am 11. Juli 2017 in den Straßenbahngleisen hängen und stürzte so stark, dass er ins Krankenhaus gebracht wurde. Zwei Tage danach starb er dort.
Konrad-Wolf-Allee 2017
Am Mittag des 22. September 2017 fuhr ein Radfahrer von der Konrad-Wolf-Alle Richtung Havel-Nuthe-Center. Er kollidierte mit der Straßenbahn und überlebte den Unfall nicht.
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Zeppelinstraße 2019
Am 16. Dezember 2019geriet eine 73 Jahre alte Radfahrererin auf die Tramgleise und kollidierte mit der Tram. Sie wurde mehrere Meter mitgeschleift. Tage später im Krankenheis erliegt sie den Folgen des Unfalls.
76 Jahre alte Radfahrerin verstorben
Rudolf-Breitscheid-Straße 2020
In Höhe des Rathauses Babelsberg fuhr am 23. März 2020 ein LKW in Richtung Griebnitzsee. Dort kam es zum Unfall mit einem 44 Jahre alten Radfahrer, der dies nicht überlebte.
Polizei sucht Zeugen: 44-Jähriger stirbt bei Radunfall - Potsdam - PNN
Heinrich-Mann-Allee 2020
Am Bahnhof Rehbrücke kam es am 27. November 2020 zu einem Umfall zwischen einer Radlerin und einem Linienbus. Der Bus ist aus der dortigen Wendeschleife gefahren und kollidierte mit der Fahrradfahrerin. Sie überlebte den Unfall nicht.
Zusammenstoß mit Bus in Rehbrücke: Radfahrerin bei Unfall tödlich verletzt - Potsdam - PNN
Nuthedamm 2021
Im Industriegebiet Süd in Potsdam fuhr am 31. März 2021 gegen 11 Uhr ein 51-jähriger Fahrradfahrer die Straße am Buchhosrt, die weiter in den Nuthedamm führt. Ein LKW bog in ein Industriegelände rechts ab und übersah den Fahrradfahrenden, der noch am Unfallort seinen Verletzungen erlag.
Radfahrer stirbt nach Zusammenstoß mit LKW
Luisenplatz 2022
Die Fahrerin eines Kleintransporters hat am 10. April 2022 gegen beim Rechtsabbiegen auf der Schopenhauerstraße zur Allee nach Sanssouci einen Radfahrer erfasst. Dieser ist noch am Unfallort seinen schweren Verletzungen erlegen.
Am Neuen Palais 2022
Eine Autofahrerin ist auf der Straße Am Neuen Palais zwischen Park und Bahnhof Park Sanssouci auf die Gegenfahrbahn gekommen und hat einen Radfahrer erfasst. Der etwa 50-jährige überlebte diesen Unfall nicht.
Ist Fahrradfahren im Potsdamer Verkehr sicher?
Die Umfrage im Fahrradklimatest 2020 des ADFC ergibt eine unterdurchschnittliche Gesamtnote für Potsdam. Klar ist, dass sich ein ungutes Gefühl aber auch dann entwickeln kann, wenn bereits alle Möglichkeiten eines sicheren Verkehrs ausgeschöpft wurden. Verkehrstote sprechen jedoch für sich und gerade die Fahrradinfrastruktur muss hier die Sicherheit erhöhen.um die Folgen des Fehlverhaltens von Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern so gering wie möglich zu halten. Darauf deuten die Meldungen hin, dass sich täglich mindestens ein Radunfall ereignet, mal durch Fremdverschulden, mal durch eigene Unachtsamkeit.
Um das Risiko von Radunfällen zu verringern, hegen wir einen Wunsch: Lasst uns besser für die eigene Sicherheit sorgen! Das bedeutet konzentriertes defensives Fahren und auch einmal auf ein klares Recht zu verzichten; denn was nutzt unser Recht am Ende, wenn wir zu Schaden, schlimmstenfalls zu Tode kommen?