8-Punkte-Plan der OG Potsdam

8-Punkte-Plan der OG Potsdam © ADFC | S. Schmalz - OpenStreetMap

8-Punkte-Plan Radverkehrskonzept

Die Stadtverwaltung der Landeshauptstadt Potsdam möchte das Radverkehrskonzept fortschreiben. Dies muss auf eine solide Basis gestellt werden! Die Ortsgruppe des ADFC Potsdam sieht dafür einen 8-Punkte-Plan vor.

8-Punkte Plan für die Entwicklung und Umsetzung des Radverkehrskonzeptes der Landeshauptstadt Potsdam

1. Gesamtziel:
Radverkehrsanteil (alle Wege) 2030 = 35% (Wachstum 2,5% pro Jahr)

2. Ausbau des Radwegenetzes:
Schaffung eines durchgehenden und lückenlosen Netzwerks von sicheren und einladenden Radwegen sowie Fahrradstraßen in der gesamten Stadt.

  • 10 km neue Radwege pro Jahr
  • Konsequente Trennung des Radverkehrs vom Autoverkehr wo möglich
  • Wo Trennung nicht möglich Tempo 30

3. Verbesserung der bestehenden Infrastruktur:
Errichtung von Radwegen, Fahrradstraßen und sicheren Kreuzungen für Radfahrende.

  • 10 km Qualitätsupdate für bestehende Radwege auf Basis E-Klima Richtlinien und ERA 2025 pro Jahr
  • Abschaffung aller Bettelampeln bis 2027 und Grüne Welle auf Radvorrangrouten
  • 10 km fahrradfreundliche Gestaltung von Tempo30 Zonen pro Jahr (z.B Aufpflasterungen, Fahrradzonen, Begrünungen)

4. Förderung der Verkehrssicherheit:
Signifikante Reduzierung von Unfällen mit Radfahrenden.

  • Reduzierung verletzter Radfahrender um jährlich 20% durch die Umgestaltung von Gefahrenstellen
  • 5 Kreuzungen mit konfliktfreier Ampelschaltung für Radfahrende und rechtsabbiegenden KfZ pro Jahr
  • Einfärbungen und durchgehende Markierungen der Radvorrangrouten

5. Koordinierte Stadtplanung:
Integration von Fahrradinfrastruktur in die Stadtplanung, um eine nahtlose und sichere Verbindung zwischen verschiedenen Stadtteilen zu gewährleisten.

  • Definition eigener verbindlicher fahrradfreundlicher Standards unter Berücksichtigung von ERA, H RSV, etc.
  • Festlegung von Radvorrangrouten mit Anbindung an das Umland und kontinuierliche Umsetzung
  • Priorisierung von Projekten mit dem größten Einfluss auf Radverkehrsanteil bzw. Sicherheit

6. Bürgerbeteiligung, Feedback und Öffentlichkeitsarbeit:

  • Berücksichtigung der Ergebnisse des Fahrradklimatests sowie eine permanente digitale Abfrage und Lösung von Problemstellen
  • Qualitätssicherung und Verkehrsmessung unter Einbindung der Bürger: Innen (z.B. Maiillary und Telraam)
  • Gestaltung von neuen Formen der Fahrradförderung zur verstärkt positiven Wahrnehmung der Möglichkeiten und Vorteile des Radfahrens

7. Gesicherte Finanzierung und Budgetierung:
Ausreichende Bereitstellung finanzieller Mittel für den Ausbau der Radinfrastruktur.

  • Mindestens 30 EUR pro Einwohner pro Jahr (entsprechend Empfehlung Nationaler Radverkehrsplan) sind im Haushalt fest einzuplanen und Ausgaben fortlaufend zu dokumentieren
  • Nach Ablauf eines Haushaltsjahres wird vollständig und transparent zum Mitteleinsatz für Radverkehrsmaßnahmen berichtet

8. Monitoring:

  • Jährliche Messung des Radverkehrsanteils
  • Öffentliche Quartalsberichterstattung zu allen Radverkehrsmaßnahmen durch die Verwaltung (nach Möglichkeit mit begleitender mobiler Messung zur Evaluation der Umsetzungen)
  • Kontinuierliches Nachsteuern bei Maßnahmen, Finanzierung und effizienter Ressourcenzuordnung

Am 15.02.2024 informierte der Radverkehrsveranwortliche der Stadt Potsdam, Torsten von Einem, im Rahmen der 44. Sitzung des Ausschusses für Klima, Umwelt und Mobilität über die geplante Erarbeitung und Verabschiedung eines neuen Radverkehrskonzepts bis zum Frühjahr 2026. Bereits jetzt ist absehbar, dass der Maßnahmenkatalog des aktuellen Radverkehrskonzepts von 2017 nicht vollständig umgesetzt werden kann. Insgesamt ist das Radverkehrsnetz bis Ende 2022 um ganze 2,5 km gewachsen und lt. statistischem Jahresbericht zuletzt sogar geschrumpft. Im gleichen Zeitraum ist jedoch die Zahl der verletzten Radfahrenden in der Landeshauptstadt um 18% gestiegen, während im Vergleich dazu die Zahl verletzten PKW-Fahrenden um 16% gesunken ist.

Prof. Philipp Otto, Sprecher des ADFC Potsdam: „Das neue Radverkehrskonzept muss mehr sein als ein ‚weiter so‘. Zu einer ernsthaften Mobilitätspolitik gehören klar definierte Meilensteine, um auf ein vorab definiertes Ziel hinzuarbeiten und die Fähigkeit unterwegs entsprechend nachzusteuern. Dazu gehört auch die finanzielle Absicherung des Gesamtvorhabens. Radinfrastruktur ist bekanntermaßen die günstigste Infrastruktur und erwirtschaftet gleichzeitig einen hohen gesamtgesellschaftlichen Nutzen.“

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